LEEUWARDEN – Noch bis zum 2. April 2018 ist die Ausstellung „Mata Hari- der Mythos und das Mädchen“, im Fries Museum in Leeuwarden zu sehen. Sie erzählt die Geschichte von Margaretha Zelle alias Mata Hari alias Agent H21.
Durch: Rica Kenning – fotos: Ruben van Vliet, für Fries Museum, Leeuwarden
Zunächst betritt man völlig schwarze Räume, das einzige Licht kommt von den Spotlights die auf die Ausstellungsstücke gerichtet sind. Schon das erste Ausstellungsstück lässt erahnen Was einen erwartet, wenn man in die Welt der Margaretha Zelle eintaucht.
Leben als Margarethe Zelle McLeod
Leeuwarden, im 19ten Jahrhundert; Margaretha Zelle wird 1876 als älteste Tochter eines Hutmachers geboren. In Leeuwarden lebte sie eine gutbehütete Kindheit bis sich ihre Eltern scheiden lassen. Sie zieht u einem Onkel, der sie zur Ausbildung zur Erzieherin motivierte, aber schon kurze Zeit später brach sie die Ausbildung ab, als publik wurde, dass sie und der Direktor eine Affäre hätten. Im Alter von 19 heiratete sie den Rudolph „John“ McLeod, der in niederländisch Indonesien diente und mit einer Zeitungsannonce nach einer Frau suchte.
Die Ehe
Gemeinsam gingen sie nach niederländisch Indonesien, dort stellte sich aber heraus, dass die Ehe ganz und gar nicht harmonisch war; John war cholerisch, untreu und verabscheute Margarethas kokettes Benehmen. Margaretha gebar einen Sohn und kurze Zeit später eine Tochter. Der Sohn verstarb jedoch bereits im Alter von zwei Jahren, und so kam es, dass John und Margaretha sich später scheiden ließen. Das anfängliche Leben der Margaretha Zelle McLeod wird in den Hallen vier und fünf erzählt, mit Ausstellungsstücken, die zum allerersten Mal für die Öffentlichkeit zugängig sind.
Leben als Mata Hari
Ziemlich zeitnah ging Margaretha nach Paris, Mata Hari war geboren. In Halle sechs wird die Geschichte der Tänzerin und Kurtisane Mata Hari, die das Leben als umschwärmte Tänzerin und das Luxusleben liebt, erzählt. Das Luxusleben haben ihre Liebhaber bezahlt. Für das Leben von Mata Hari, erschuf sie Geschichten über ihr früheres Leben. Während ihrer glorreichen Tage, fing sie an Erinnerungsalben zu führen, diese wurden reproduziert, sodass sie nun für die Besucher greifbar sind. Zudem zeigt die Exposition Projektionen ihres Tanzstiles auf riesigen Vorhängen, die von der Decke hängen.
Agent H21
Je tiefer man in den Hallen vordringt, desto mehr Einblicke bekommt der Besucher in ihr Leben nach dem der 1. Weltkrieg ausbrach. Die Auftritte wurden seltener, sodass Sie abhängig von dem Geld ihrer Liebhaber war. Als sie immer mehr in finanzielle Schwierigkeiten geriet, beschloss sie für die Deutschen als Agentin zu arbeiten. Mata Hari nahm aber nur das Geld, als Rache dafür, dass man ihr den Besitz genommen hatte, als sie zurückreisen wollte. Um aufzudecken, dass Mata Hari für die Deutschen als Agent H21 arbeitet, bat man ihr an auch für den französischen Geheimdienst zu spionieren. Aber all das war nur eine Falle. Nachdem sie wegen Doppelspionage verhaftet wurde, offenbarten die Vernehmungen, dass sie das Geld annahm aber nie Informationen weitergegeben hatte. Das war Beweis genug, um sie hinzurichten. 1917 wurde sie von einem Erschießungskommando in Vincennes hingerichtet.