Annemaaike Bakker, spielt die weibliche Hauptrolle in dem von Jos Thies inszenierten Theaterspektakel „Der Schimmelreiter“, eine Novelle von Theodor Storm anlässlich der Feierlichkeiten der europäischen Kulturhauptstadt Leeuwarden-Fryslân 2018. „De Stormruiter“, der offizielle Titel der Inszenierung, wird von September bis Oktober 2018 in den World Trade Center Expo Hallen in Leeuwarden, aufgeführt. Dieses Projekt behandelt die Thematik des Kampfes gegen Wasser und Entstehung der Friesenpferde. Ich habe die Hauptdarstellerin während einem Telefoninterview über ihr Leben und ihre Liebe zum Schauspiel gesprochen.
Durch: Rica Kenning – foto: Jörg Langsberg
Zur Person
Annemaaike Bakker, gebürtige Ostfriesin ist in der Nähe von Leeuwarden aufgewachsen. Während ihrer Schulzeit hat sie regelmäßig in Jugendtheatergruppen mitgespielt und zudem im Chor gesungen, bis sie zur Schauspielschule gegangen ist. Danach war sie einige Zeit freiberuflich in den Niederlanden unterwegs, bevor es sie nach Deutschland verschlug, um dort in festen Ensembles in Bremen zu spielen. Die schönste Erinnerung an Leeuwarden umfasst ihrer Zeit in der Jugendtheatergruppe.
Leidenschaft zum Schauspiel
Ob Annemaaike schon immer Schauspielerin werden wollte, verneint sie, als Kind wollte sie alles werden, von der Ärztin bis hin zur Archäologin, welches laut ihrer Aussage ein Indiz für Ihre Schauspielleidenschaft ist, da man immer wieder in neue Rollen schlüpft.
Zur Zeit spielt Annemaaike schon in der sechsten Spielzeit in Bremen und hat sich dort eingelebt, da es sowohl das Großstadtleben, als auch das Landleben verknüpft. Auf meine Frage ob sie sich vorstellen kann zurück in die Niederlande zu kehren, erklärt sie mir, dass sie als Schauspielerin in den Niederlanden Freiberufler wäre und in Deutschland stattdessen in festen Arrangements spielen könne, die Tanz, Schauspiel und Gesang verbinden.
„De Stormruiter“
Annemaaike Bakker spielt Elke, die Frau von Hauke in „de Stormruiter“. Diese Rolle bringt einige Herausforderungen mit sich. Annemaaike erklärt mir: „Zum einen fordert diese Inszenierung eine ganz andere Spielweise; ich muss der Figur viel mehr Kontur und Lebendigkeit geben, um die Zuschauer in der großen Halle zu berühren, trotz der Entfernung zwischen Tribüne und Bühne. Zudem schauen mir jeden Abend bis zu 4.500 Zuschauer zu.“
Die Herausforderung
Aber ihrer Meinung nach stellt das Reiten die ihre größte Herausforderung dar. „Ich habe vorher noch nie mit Tieren auf der Bühne gestanden, geschweige denn auf einem Pferd gesessen und es sind schon jede Menge Tickets verkauft worden.“ Folglich nimmt sie zudem normalen Vorbereitung, wie Text lernen und den Roman lesen, Reitunterricht.
Zurück in die Heimat
Jos Thies, der Regisseur dieser Inszenierung, hat sich ihr Spiel in Bremen angeschaut und ist daraufhin auf Annemaaike. Eine vorige Zusammenarbeit gab es vorher nicht, weswegen sie sich freut ein Teil dieses Projektes zu sein. Für sie sei es wie ein nach Hause kommen und es gefällt ihrsehr mal wieder in ihrer Muttersprache spielen zu dürfen. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihren Schauspielkollegen und deren Input.“ Aber ganz besonders auf die Proben. Auf meine Frage was ihr beim Spielen am meisten Spaß machen würde, ist ihre Antwort- Spielen. Annemaaike mag es in neue Welten einzutauchen und sich mit neuen Fähigkeiten vetraut zu machen wie nun beispielsweise dem Reiten.
Sie freut sich auf die Gelegenheit für diese Produktion in ihre Heimat zurückzukehren und zu dem Anlass Leeuwarden, Kulturhauptstadt von Europa 2018 beitragen zu können. Leeuwarden würde sich stets nach zu Hause anfühlen, ist ihre Aussage. Sie ist total gespannt auf die ganzen Projekte und hofft die Zeit zu finden, um sich weitere Projekte anzuschauen.